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Pressemitteilungen

Pressemitteilung 17. März 2025

Ein neues und faires Vergütungssystem für Hörspiel im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

 

Der Verband der Theaterautor:innen (VTheA) freut sich mitteilen zu können, dass nach dreijährigen Verhandlungen ein neues Vergütungssystem für Hörspielautor:innen geschaffen worden ist. In Zeiten von Sparzwängen und knappen Kassen kann dieser Abschluss als großer Erfolg gewertet werden.

Die neue GVR-Hörspiel regelt die Vergütungen für Hörspielmanuskripte sowohl im Bereich der ARD als auch beim Deutschlandfunk. Diese Gemeinsame Vergütungsregel (GVR) gilt für alle Autorinnen und Autoren, sowohl für verlagsgebundene als auch für freie Autor:innen. Sie löst ein Honorarsystem ab, das den neuen Online-Bedingungen nicht entsprochen hat und für die Hörspielkreativen zum Problem geworden war. Nachdem sie vor drei Jahren in einem Offenen Brief auf ihre Lage aufmerksam gemacht hatten, waren die Autor:innen als dritte Partei in die Verhandlungen zwischen ARD/DLF und dem Verband deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB) eingetreten.

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Die GVR-Hörspiel ist gemeinsam von VDB und VTheA ausgehandelt worden, und VTheA hat diese nun ratifiziert. Die Autor:innen wurden in den dreijährigen Verhandlungen vertreten durch den VTheA, die Hans-Flesch-Gesellschaft und den VDB. Gemeinsam mit ARD und Deutschlandfunk konnte jetzt ein Abschluss erzielt werden, der neben einer deutlich höheren Erstvergütung die Arbeit für alle ARD-Rundfunkanstalten strukturell nahezu gleich bewertet, mit leichten Abweichungen für den Deutschlandfunk. Das gefundene Modell orientiert sich in seiner Systematik an der neuen Online-Distributionswirklichkeit und weist damit in eine digitale Zukunft.

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Wir hoffen sehr, dass der gefundene Abschluss zum Erhalt des Hörspiels als Kunstform im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beiträgt und dem Schreiben fürs Hörspiel wieder Sicherheit und einen verlässlichen Rahmen gibt. Wir hoffen damit auch, dass der Rundfunk den Abschluss als Aufforderung versteht, fiktionale Audio-Formate in ihrer ganzen Vielfalt zu fördern und zu produzieren. Hörspiel ist die originäre Kunstform des Rundfunks und hat nicht nur zu dessen Lebendigkeit beigetragen, sondern hat immer auch Bilder der Wirklichkeit geschaffen, die so nur die Kunst zu schaffen vermag – indem sie auf vielfältige Weise darstellt, wie Wirklichkeit von den Menschen verarbeitet wird. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk richtet sich derzeit – unter anderem durch Serienproduktionen – auf neue Formen der Unterhaltung aus, mit dem Ziel, dem Hörspiel neue Hörer:innenkreise zu erschließen. Das ist zu begrüßen. Aus Perspektive der Künstlerinnen und Künstler soll der gefundene Abschluss aber auch als Appell verstanden, weiterhin Formen und Genres zu produzieren, die in ihrem Eigensinn ihre besonderen Wege gehen – Wege, die sich nicht unmittelbar in Einschaltquoten niederschlagen, jedoch in ihrem Reiz die Neugier des Publikums herausfordern und Welten jenseits des Mainstreams erschaffen. Denn das ist seit je die eigentliche Qualität des Hörspiels gewesen.

Die GVR-Hörspiel gilt rückwirkend zum 1. September 2024.

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Dokument GVR-Hörspiel als PDF

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